Wolfgang Krainer ist der Sport-Pionier der NOCKBIKE-Region. Mit seiner Sportschule brachte er in den 70ern das Surfen nach Kärnten, das in seiner Sportschule bis heute im Mittelpunkt steht. Doch dann entdeckte der Sportsman Krainer Mountainbiken für sich. Und verliebte sich, Helm über Kopf. Seitdem kümmert sich der Kärntner darum, Naturtrails in der Region für Biker nutzbar zu machen und als MTB-Trails zu legalisieren. Die Kombination von Rossalmhütten- und Alter-Almweg-Trail war dabei sein erster Erfolg. Auf ebendiesen Singletrail begleitet uns heute sein Sohn Adrian – mittlerweile verantwortlich für die NOCKBIKE-Guides.

Wir starten in Feld am See mit einem gemütlichen 400 Hm Uphill nach Bad Kleinkirchheim zur Bergbahn. Hier drehen wir noch eine Runde zum Warm Up auf dem Übungsgelände und einige weitere auf dem Pumptrack, direkt neben der Seilbahn. Für die weiteren 1.100 Hm sind wir dankbar für die Aufstiegshilfe – immerhin werden wir laut Adrian unsere Kraft auf dem technisch anspruchsvollen Singletrail noch brauchen.

Die Nockberge haben einige Überraschungen in petto, denn sie sind wesentlich alpiner als man sich Kärnten gemeinhin vorstellt. Das Panorama an der Bergstation Kaiserburg ist geradezu überwältigend:

• Karawanken,
• Julische Alpen und Karnische Alpen auf der einen Seite,
• die Hohen Tauern auf der anderen.

Durch einen Felsbogen fahren wir in den 16 km langen Flowtrail ein. Kurve um Kurve, Welle um Welle windet sich dieser nach unten. Gefühlt verlieren wir kaum Höhenmeter und müssen die Bremse nur sporadisch einsetzen. Ein ziemlich gutes Gefühl und gerade auch für Einsteiger ein tolles Flow-Erlebnis. Wir folgen dem MTB-Singletrail bis zur Rossalmhütte und tauchen nun ein, in 100% natürliches Biketerrain.

Entspannt und aussichtsreich geht es von hier an am Hang entlang – immer mit leichtem Gefälle und umgeben von einem herrlich lichten Lärchenwald. Nach wenigen Metern sind schon kaum mehr Spuren von Menschen zu sehen, und so rollen wir weiter und arbeiten uns immer weiter hinab.

Der Trail führt nun über eine Almwiese und schon öffnet sich vor uns eine Almenlandschaft mit alten Holzhäusern und der Wegerhütte. Zeit für eine Rast. Die Speisekarte auf der urigen Hütte ist dabei nur proforma, denn die aktuellen Gerichte bekommt man im sympathischen Kärntner Dialekt vorgetragen. Wer nichts versteht, vertraut den Empfehlungen oder dem Bauchgefühl. Hier kann man kulinarisch fast nichts falsch machen.

Nach dieser Stärkung verlassen wir den Rossalmhüttentrail, denn nun beginnt das technisch anspruchsvolle Kärntner Schmankerl: der Alter-Almweg-Trail hinab nach Feld am See. Wir verschwinden in einem grünen Tunnel – ein Hohlweg öffnet sich vor uns und saugt uns auf. Der Wald um uns ist geprägt von knallig-grünem Moos, das hier überall wächst. Der leichte Nebel lässt den Untergrund noch stärker leuchten. Nun müssen wir aber dem Weg all unsere Aufmerksamkeit widmen, denn dieser ist ...

• gespickt mit Felsen und Wurzeln
• hohen Absätzen
• technisch sehr anspruchsvoll

Genau das Richtige, um uns wachzurütteln! Herausfordernd, abwechslungsreich und wunderschön windet sich der Trail hinab zum See. Die letzten Meter rollen wir schließlich auf der Straße zum Ufer aus, lassen die Bikes im grünen Gras liegen und holen uns die Erfrischung, auf die wir schon sehnsüchtig gewartet haben. Abgekühlt sitzen wir bei einem Bierchen mit Adrian am Seeufer und können den Reiz dieser Verbindung von Berg und Wasser in der NOCKBIKE-Region nun vollends verstehen. Es ist diese Zufriedenheit und Entspannung, die das Gipfelerlebnis und das anschließende Trailfeuerwerk, aber eben auch die Ruhe des Sees mit sich bringt.